Mittwoch, 25. Mai 2016

"Wir haben in dieser Saison den Grundstein gelegt"

Im Interview zieht der Spielertrainer des FCL II Michel Beck seine Bilanz zur abgelaufenen Saison in der C-Klasse. Gemeinsam mit Daniel Öhlenschläger hat er Verantwortung für die neu zusammengestellte Mannschaft übernommen. Mit der Entwicklung der Spieler und des Teams zeigt er sich zufrieden und sieht eine gutes Fundament für die Zukunft. Schwächen und Nachholbedarf erkennt er vor allem im konditionellen Bereich.

FCL II-Spielertrainer Michel Beck
Der FCL hat vor der Saison die zweite Mannschaft wieder ins Leben gerufen. Wie fällt Euer Fazit nach der Runde aus?
Alles in allem sind wir mit der Saison sehr zufrieden. Besonders, wenn man eben bedenkt, dass die Mannschaft neu zusammengewürfelt wurde. Na klar, gibt es das ein oder andere Spiel, über das wir uns ärgern und in dem eindeutig mehr drin gewesen wäre. So zum Beispiel das Rückspiel gegen Willy Wacker, das Hinspiel gegen Fortuna Mombach oder auch das Pokalspiel. Dennoch hat die Mannschaft diese Saison gut genutzt, einen Grundstein zu legen auf dem wir nächstes Jahr aufbauen können.

Wie beurteilt Ihr die Entwicklung des Teams?
Wie bereits gesagt, sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. Die Hinserie haben wir eigentlich komplett gebraucht um uns als Mannschaft zu finden und uns einzuspielen. Des Weiteren mussten wir die Zeit als Trainerteam auch nutzen, um die taktischen Vorstellungen dem Team näher zu bringen. In der Rückserie konnten wir dann einen Schritt weitergehen und spielerische Aspekte in den Fokus rücken. In vielen Spielen konnten wir über einen längeren Zeitraum auch das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, umsetzen und waren oftmals überlegen. Leider mussten wir gegen Ende dann feststellen, dass konditionelle Schwächen uns einige Punkte gekostet haben. Genau daran gilt es in der kommenden Vorbereitung zu arbeiten und über die komplette nächste Saison darauf einen Schwerpunkt zu setzen.

In welchen Bereichen besteht außerdem Nachholbedarf? Woran müsst Ihr noch arbeiten?
Klar muss an den taktischen und spielerischen Fähigkeiten immer gearbeitet werden, doch da haben wir mittlerweile ein mehr als konkurrenzfähiges Niveau in weiten Teilen der Mannschaft erzielt. Den größten Nachholbedarf sehen wir jetzt im konditionellen und körperlichen Bereich. Genau an dieser Stelle wird Andi Straßner nächste Saison mit uns arbeiten und uns ein wenig “quälen”.

Regelmäßig waren über zwanzig Spieler im Training. Während andere Vereine ihre zweite Mannschaft zurückziehen müssen oder zumindest personelle Engpässe haben, könnt Ihr aus dem Vollen schöpfen. Woher kommen die vielen Spieler und was bedeutet das für Eure Arbeit als Trainer?
Bei so einem tollen Trainerteam ist die hohe Spielerzahl doch kein Wunder ;). Nein, Spaß bei Seite. Der Verein ist generell in den vier Jahren enorm gewachsen und es ist toll zu sehen wie die Arbeit aller Mitarbeiter im Verein durch das positive Feedback belohnt wird. Des Weiteren muss man aber auch sehen, dass wir zwar viele Spieler haben, die Konstanz doch noch nicht bei allen da ist. So gab es selten zwei Spiele hintereinander in der die gleichen 11 Jungs auf dem Feld standen. Dennoch ist es natürlich schon ein Luxusproblem vor dem wir im Training und bei den Spielen stehen.

Welche Spieler haben Euch besonders überrascht?
Das ist eine schwere Frage, wirklich überrascht hat uns eigentlich niemand. Denn wir haben früh gesehen welches Potenzial in den Spielern steckt und wir wussten früh, dass wenn wir konstant das Potenzial ausschöpfen, wir sogar oben mitspielen hätten können. Deshalb waren es weniger Überraschungen als Bestätigungen dieser Annahme. Ganz wichtig für uns war das 6er Duo Nick und Jo, die sowohl defensiv als auch offensiv das Team geführt haben. Aber auch unser Keeper Matze hat in dieser Saison einen enormen Sprung gemacht und treibt das Team immer mehr und mehr von hinten an. Eine tatsächliche Überraschung gab es dann noch zum Ende der Saison und zwar waren das unsere beiden neuen Innenverteidiger Youssef und Lars. Die beiden waren noch gar nicht so lange dabei und wir waren uns zwar sicher, dass sie eine Verstärkung sind, aber das sie als neues Innenverteidigerduo so gut harmonieren, hätten wir dann doch nicht gedacht.

Welchen Moment der Saison hast du am emotionalsten erlebt?
Als emotionalsten Moment würde ich den 7:1 Sieg gegen Aksu sehen, auch wenn der durch das Zurückziehen der Mannschaft nicht mehr gültig ist, in dem Spiel ist so richtig der Knoten geplatzt und wir haben uns für die gute Leistung entsprechend belohnt. Emotional muss ja nicht immer negativ sein, da haben wir uns einfach extrem drüber gefreut.

Was bedeutet es, als Spielertrainer nicht an der Seitenlinie zu stehen?
Das ist natürlich eine Doppelbelastung und es ist eine besondere Herausforderung das Team als Trainer zu leiten und gleichzeitig als Spieler Teil der Mannschaft zu sein. Deshalb haben wir auch immer versucht, dass einer von uns beiden doch an der Seitenlinie steht, denn dort sieht man einfach nochmal mehr und derjenige der spielt kann sich voll und ganz auf sein eigenes Spiel konzentrieren. Dennoch finde ich, wir haben das ganz gut hinbekommen und wir sind einfach beide noch relativ jung und wollen unsere Fußballschuhe noch nicht an den Nagel hängen.

Was macht Euch an der Arbeit als Trainer besonders Spaß und was nehmt Ihr mit aus der Saison?
Die generelle Arbeit mit den Jungs macht einfach sehr viel Spaß, wir haben eine tolle Truppe zusammen und der Zusammenhalt ist einfach überragend. Des Weiteren hat mir (Michel) die Arbeit mit Öhli auch super viel Spaß gemacht und wir haben uns gegenseitig sehr gut ergänzt. Deshalb finde ich es auch sehr schade, dass er sich auf Grund der zeitlichen Belastung aus der Traineraufgabe zurückzieht. An der Stelle ein großes Dankeschön an dich.

Zweitvertretungen dienen immer auch als Sprungbrett in die erste Mannschaft. Dürfen sich die Trainer der ersten Mannschaft bald auf Verstärkungen freuen?
Besonders in unserem Verein wollen wir nicht strikt zwischen den Mannschaften trennen, wir sehen uns als ein großes Team. Deshalb gibt es immer mal den ein oder anderen Spieler, der zwischen den Mannschaften getauscht wird. Klar ist auch, dass die erste Mannschaft quantitativ nicht so gut besetzt ist wie wir als Zweite, weshalb da in der Sommerpause etwas Arbeit für uns als Trainerteam ansteht und wir die Teams etwas neu sortieren werden. In den letzten Wochen haben wir mit den Spielern Gespräche gesucht um zu erfahren mit wem wir in welchem Ausmaß planen können. Doch allzu große Veränderungen wird es voraussichtlich nicht geben, da wir nur zwei Abgänge haben und wir sonst mit den gleichen Spielern wie in dieser Saison planen können. Es gilt einfach die Spieler so zu verteilen, dass beide Mannschaften nächste Saison konstant ihre Leistung bringen können.

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